"Kodiak, Alaska"
Kodiak, Alaska. Den meisten bekannt wegen der großen Bären, manchen wegen der großen Fische. Eines habe ich während meines Urlaubs rausgefunden: Wer angelt und die Insel nicht kennt, verpasst so einiges!Ende Juni ging’s los. Nach insgesamt 14 Stunden Flug, inkl. zweimal umsteigen landete ich auf dem Kodiak Airport nahe der Stadt Kodiak. Sinn und Zweck des dreiwöchigen Urlaubs? Einfach mal „raus, weg, meine Ruhe haben“! Wo kann man das besser als in Alaska? Und wie kann man das besser als beim Wandern und Angeln?
Meine Wanderung führte mich, etwa 5 Meilen südlich der Stadt, auf den Mt. Kashevarov mit etwa 800 m Höhe. Einem 4-Wheeler-Trail folgend war ich heilfroh als ich nach etwa 500 Höhenmetern endlich aus dem Dickicht herauskam. Bis zu dieser Höhe sind die Berge im allgemeinen recht dicht bewachsen, manchmal undurchdringlich. Auf diesem Trail, 5 Minuten vom Start an der Straße entfernt, sah ich auch zweimal Bärenabdrücke, Bären selber sah ich leider während des gesamten Trips nicht. Der Tag war ziemlich neblig, so dass ich mich, oben angekommen, entschloss erst mal das Lager aufzuschlagen. Meine Tour sollte mich auf einem Berggrat weiterführen, aber momentan war der Bergrücken noch einige 100 Meter breit und die Sicht lag bei unter 50 Metern, und ich wollte mir unnötige Umwege ersparen.
Der nächste Tag war dann wunderschön, Sonne, kein Nebel und wenig Wolken, und ich stieg weiter bis auf Schneehöhe. Ein wenig mulmig wurde es mir dann schon, als einige Schneefelder mit etwa 45% Steigung zu erklimmen waren. Der Grat war jetzt sehr schmal, manchmal vielleicht einen halben Meter breit, und links und rechts ging es steil bergab bis nach ganz unten in die Flusstäler. Ich bin über die Schneefelder immer so gelaufen dass ich spätestens nach 50 Metern auf einen Steinhaufen zugerutscht wäre, um mich im Notfall wenigstens so bremsen zu können. Die Aussicht und die Ruhe waren überwältigend, außer mir war niemand zu sehen. Gewöhnungsbedürftig war es nur, sich Bäche zum Wasser holen suchen zu müssen und tagelang reines Bergbachwasser zu trinken. Auf Schneehöhe musste ich dazu erst den Schnee schmelzen.Nach vier Tagen war ich dann wieder unten. Das war’s dann auch schon mit meinen größeren Wanderungen. Zu Hause, vom Sofa aus, hatte ich mir schon etwas mehr vorgenommen, aber die vielen Fische zwangen mich direkt dazu, unten zu bleiben...
Insgesamt fuhr ich sechsmal zum Angeln raus. Auf Kodiak gibt es genügend Charterboote, die Tagestouren anbieten. Für meine Tagestrips habe ich jeweils 185 $ bezahlt, plus Trinkgeld. Jeder Skipper hat seine eigenen Hot Spots und seine eigene Angelmethode, auf die er schwört. Man ist schon mal eine Stunde bis zu den Angelplätzen unterwegs, dafür sind die Fänge traumhaft. Wir fischten immer in Sichtweite zur Insel, manchmal wenige 100 Meter, manchmal schätzungsweise 2 – 3 km entfernt.
Alaska ist bekannt für seine sehr guten Heilbuttbestände. Dieser größte aller Plattfische wird über 200 Kilo schwer, und Kodiak ist sicher nicht der schlechteste Platz, um auf ihn zu fischen. Allerdings ist so ein Fisch mit 200 Kilo ein extrem seltener Fang. Das Durchschnittsgewicht der Fänge beim Angeln beträgt 10 – 25 Kilo. Alles über 50 Kilo ist nicht mehr alltäglich. Mein schwerster hatte etwa 30 Kilo, der schwerste der auf einer meiner Ausfahrten gefangen wurde wog gute 80 Kilo.
Man angelt auf Grund, in etwa 30 Metern Wassertiefe. Als Köder werden Fischstücke verwendet, die man mit einem schweren Blei auf Grund anbietet. Bisse erkennt man an den Bewegungen der Rutenspitze. Man angelt mit schwerem Gerät, um auch gegen die wirklich Großen eine Chance zu haben.
Obwohl Heilbutte Bodenfische sind, sind sie unheimlich stark. Die Tatsache dass man im allgemeinen mit Gerät fischt mit dem man auch einen 100 Kilo-Brocken rausholen kann sollte nicht darüber hinwegtäuschen dass auch die „Kleinen“ einiges draufhaben. Wenn man zu richtigen Zeit an der richtigen Stelle ist, können die Fänge sagenhaft sein. Wir hatten bei meiner ersten Ausfahrt gerade den Köder ins Wasser gelassen, der Skipper erklärte uns gerade was im Falle eines Bisses zu tun sei, als der erste Biss auch schon kam. Innerhalb von 3 Stunden hatten wir 10 Heilbutte an Bord, dazu kamen noch etwa 5 kleine (5 – 10 Kilo), die wir wieder haben schwimmen lassen.
An einer Stelle fingen wir (vier Angler) innerhalb einer Stunde schätzungsweise 20 Fische. Mehr ging nicht, weil wir alle ausgelastet waren, nicht nur einmal drillten drei von uns gleichzeitig. An dieser Stelle angelten wir mit 2 Haken pro Schnur, und hatten einmal sogar gleichzeitig zwei Dubletten dran.
Es kam auch vor, dass ein Heilbutt die Köder von zwei Angeln gleichzeitig genommen hatte. Ziemlich anstrengend war der Drill für einen meiner Anglerkollegen, als ein wirklicher Brocken mit etwa 80 Kilo den Köder nahm. Da es wirklich gefährlich ist einen solchen Fisch an Bord zu holen werden sie harpuniert und von den meisten Skippern im Wasser erschossen. Es gab schon böse Unfälle mit diesen Monstern. Nachdem wir den Fisch harpuniert hatten gab er auch bald keinen Mucks mehr von sich und wir konnten ihn zu dritt an Bord hieven. Er hatte seine letzte Mahlzeit noch im Maul, einen Königslachs von über 10 Kilo!
Neben Heilbutten treiben sich noch ne ganze Menge andere Fische auf dem Meeresboden rum. Sehr häufig sind die im allgemeinen „Rockfish“ genannten, bis zu 50 cm großen Bodenfische aller Arten und Farben, die man beim Heilbuttangeln fängt. Ich fing außerdem vier Rochen und einen kleinen Hai. Rochen fängt man normalerweise nicht so häufig, von den fünf Rochen die während meiner sechs Trips gefangen wurden, fing ich fünf. Der größte hatte etwa 60 Kilo. Leider gibt es kein Foto von diesem Fisch, da gleichzeitig ein anderen Angler einen schönen Heilbutt drillte, die beiden Fische gleichzeitig ans Boot kamen und sich auch noch die Schnüre verheddert hatten, so dass der Skipper wirklich andere Sorgen hatte als mein Foto. So schnell konnte ich gar nicht schauen, wie er den Rochen vom Haken befreit und wieder schwimmen hat lassen. Die Haie (auf englisch Salmon Shark) werden richtig groß, etwa 5 Meter. Meiner konnte da nicht ganz mithalten. An einem Angeltag fingen wir zwei kleinere Heilbutts (ca. 15 Kilo), die während des Drills von Haien attackiert und verletzt wurden.
Wenn man nicht auf Heilbutt angelt, angelt man auf Lachs. Alle fünf pazifischen Lachsarten steigen in die Flüsse Kodiaks zum Laichen auf. Es gibt den Rotlachs, der sich im Meer überwiegend von kleinen Krebstieren ernährt und daher nicht mit der Angel gefangen werden kann. Königslachs, Silberlachs, Buckellachs und Hundslachs rauben im Pazifik vor Kodiak auf Fische. Ich konnte alle 5 Arten fangen, den Rotlachs beim Angeln im Fluss, die vier anderen Arten im Meer. Da ich Ende Juni / Anfang Juli dort war, waren auch noch wirklich alle vier Arten im Meer. Die Buckellachse machten sich langsam auf den Weg in die Flüsse, konnten aber auch noch gefangen werden. Im August muss es relativ „schlimm“ sein mit den Silberlachsen, die sich vor der Laichwanderung nochmal so richtig die Mägen voll schlagen und beißen wie verrückt, so dass die Königslachse gar keine Chance mehr haben, sich den Köder zu schnappen. Buckellachs und Hundslachs sind im allgemeinen zufällige Beifänge, King und Silver sind die wirklich begehrten.
Ich konnte insgesamt 10 Königslachse fangen, einen Silberlachs, 2 Hundslachse und 2 Buckellachse. Man fischt mit Downrigger und etwa 5 – 10 cm großen Blinkern bei einer Geschwindigkeit von 2 – 3 Knoten in Tiefen von 20 – 35 Metern. Einen großen Königslachs an der Angel zu haben ist schon was ganz besonderes. Mein schwerster hatte etwa 15 Kilo, ich lag damit auch im oberen Bereich aller Kings die auf meinen Ausfahrten gefangen wurden, der Schwerste hatte ca. 17 – 18 Kilo..
Futterfische gibt es in riesigen Mengen. Man sieht die Schwärme auf dem Echolot, manchmal auch an der Oberfläche. Ein paar Mal sahen wir sogar einzelne Lachse, die direkt an der Oberfläche die Fischschwärme umkreisten. Wir fischten dann mit Pilkern, die wir im Freiwasser „jiggten“. Man lässt sie ein paar Meter absinken, stoppt dann abrupt die Schnur, hebt die Rutenspitze ein-zweimal kurz an und lässt den Pilker dann wieder absinken. Wir fingen einige stattliche Königslachse auf diese Weise, ich hatte einige Kings als Nachläufer bis direkt ans Boot, und konnte meinen Silberlachs auf diese Weise überlisten. Ich fing noch einen Silberlachs, der auf diesem Boot der wahrscheinlich größte der bisherigen Saison war, allerdings hatte sich dieser leider in der Schnur verfangen und nicht den Köder genommen.
Wenn man den Pilker bis zum Boden absinken lässt hat man bei etwa jedem dritten Versuch einen Rockfish dran. Manchmal beisst auch ein Heilbutt, und dann geht an der Lachsrute so richtig die Post ab!
Eine andere Angelmethode die ich vorher nicht für möglich gehalten hätte ist das Downriggern vor Anker. Bei Gezeitenwechseln wird das Meer auch ein oder zwei Kilometer vor der Küste zum Fließgewässer. Selbst Bleie mit 500 Gramm bleiben nur wenige Minuten an einer Stelle. Wir hatten den Downrigger auf etwa 20 Meter Tiefe eingestellt und einen kleinen Köderfisch mit etwa 10 Metern Schnur in der Strömung treiben lassen. In etwa vier Stunden bissen sechs Lachse, davon drei Kings!
In der Stadt ist Mill Bay noch ein beliebter Angelplatz. Man kann ihn vom Zentrum leicht per Fuß erreichen. Leider konnte ich nur an einem Abend hier fischen, zusammen mit einigen anderen Anglern konnten wir jede Menge kleinerer Dollys überlisten. An einem schönen Abend ist das Fischen hier traumhaft.
Ich habe den Pasagshak River, den Buskin River und den Salonie Creek beangelt. Alle drei Flüsse sind im Durchschnitt etwa 5 – 10 Meter breit und etwa einen halben Meter tief. In ihnen wimmelt es von Dolly Vardens, einem Saibling, der in allen Flüssen, in den Seen und auch im Meer lebt.
Am Salonie habe ich nur einen Nachmittag geangelt und sah auch einige Dollys nah am Ufer, konnte aber keinen überlisten.
Am Pasagshak habe ich es ein Wochenende lang auf die grade aufsteigenden Rotlachse versucht. Direkt vor meinen Füßen sah ich die Fische vom Pazifik in den Fluss schwimmen. Die Lachse schwimmen meist in kleinen Schwärmen von 5 bis 20 Fischen und sammeln sich zum Rasten in Pools, also Flussvertiefungen in denen das Wasser nur langsam fließt.
Das Angeln ist dann nicht wirklich spannend. Die Fische haben keinen Fluchtreflex mehr und deshalb auch kein Problem damit, wenn man sich direkt ans Ufer stellt und auf sie angelt. Da sich Rotlachse im Pazifik nur von kleinen Krebsen ernähren und im Süßwasser gar nichts mehr fressen besteht die einzige Möglichkeit sie zu fangen darin, dass man eine Nassfliege direkt vor ihrem Maul vorbeiführt und sie so praktisch daran „erinnert“ dass sie sich von etwas das ganz ähnlich aussieht mal ernährt haben.
Am Pasagshak hatte ich leider keinen Erfolg, ich zahlte das obligatorische Lehrgeld. Wir waren zeitweise 10 Angler an einem Pool von etwa 20 auf 10 Metern, von denen (außer mir) jeder sein Limit von zwei Fischen am Tag erfüllen konnte. Das einzige was ich fing waren Flundern (kein Scherz, Flundern auf Fliege!) und „Scorpions“ genannte Fische die in diesem Pool zu Hunderten unterwegs waren, Bodenräuber ähnlich unseren Koppen, aber bis zu 30 cm groß. Außerdem fing ich noch drei handlange Salmoniden, kann aber nicht sagen ob es Rainbows, Dolly Vardens oder Lachse waren.
Einige Tage lang befischte ich dann den Buskin River. Dieser mündet in den Buskin Lake, in den die Rotlachse zum Laichen aufsteigen. Mit Hilfe eines Wehrs zählt die US-Fischereibehörde die Anzahl der aufsteigenden Fische. Da die Lachse ja nicht am Wehr vorbeikönnen sammeln sie sich unmittelbar vorher und man kommt dann bis auf wenige Meter an Hunderte dieser Fische auf engstem Raum ran. Den See zu befischen ist ohne Begleitung eines Einheimischen ein hoffnungsloses Unterfangen. Der Trampelpfad um den See wird nach wenigen Metern zu einem Wildwechsel dem man im dichten Gestrüpp kaum mehr folgen kann. Ich versuchte mein Glück im Fluss selbst und konnte mit Spinnern und Wobblern etliche Dollys (alle bis ca. 30 cm) und zwei Regenbogenforellen überlisten, die größere hatte etwa 50 Zentimeter.
Das Fischen macht einen Riesenspaß. Der Fluss ist vollkommen ursprünglich und wild. Trotzdem ist er ganz gut zugänglich da auch viele Einheimische gerne hier angeln und es dadurch genügend Angelplätze gibt. Hier klappte es dann auch endlich mit dem Rotlachs. Wiederum an einem Pool, hatte ich schon nach dem dritten Wurf meinen „Sockeye“. Der zweite, etwas größere, zerbrach mir dann meine Rute kurz vor der Landung. Aber egal, in drei Wochen alle fünf Lachsarten des Pazifiks zu fangen tröstete mich hierüber schnell hinweg. So endete allerdings auch meine Karriere als Flussangler, und ich unternahm die letzten Tage meines Urlaubs noch Charterfahrten aufs Meer.
Ganz allgemein lässt sich über Kodiaks Flüsse sagen dass der Fischreichtum enorm ist. An Hot Spots stehen die Dollys zu Dutzenden, Rainbows sind etwas seltener aber trotzdem jederzeit möglich. Wenn es um Lachse geht sollte man sich an Einheimische wenden, die die aktuelle Lage gut beurteilen können. Pasagshak und Buskin sind aber sicher zwei der besseren und beliebtesten Flüsse, grade für Rotlachs.
Sonstiges
Es gibt zwei Campingplätze in der Nähe der Stadt Kodiak, jeweils etwa 6 – 7 Meilen entfernt, St. Abercrombie State Park und Buskin State Park.
Campingplatz bedeutet hier, dass man in einem Waldgebiet etwa 15 Zeltplätze präpariert hat. Es gibt einen Brunnen für frisches Wasser, und der Park Ranger macht einmal am Tag die Runde und überprüft, ob man auch bezahlt hat (8 $ die Nacht). Wegen der Bären gibt es Foodcontainer, in die man seine Lebensmittel abstellen kann (muss). Ich habe mir einen bärensicheren Essensbehälter ausgeliehen. Der sieht aus wie ein kleines „Fass“ mit etwa 7 – 8 Litern Inhalt und kann im Rucksack transportiert werden.
Der St. Abercrombie State Park ist mit Sitkafichten bewachsen. Aufgrund der relativ hohen Niederschlagsmenge ist alles ziemlich moosig, aber wunderschön zum Durchwandern. Der Park liegt direkt am Meer, an der Monashka Bay, und man kann an den Klippen entlang wandern und manchmal auch die ca. 10 Meter zum Meer runterklettern. Abends zum Sonnenuntergang habe ich praktisch jedes Mal Wale in der Bucht gesehen.
Am Buskin ist es landschaftlich nicht so schön, dafür ist man nahe am Fluss. Die Vorsichtsmaßnahmen wegen der Bären gelten auch hier.
Ich hatte während der Wochen die ich auf Kodiak war wahnsinniges Glück mit dem Wetter. Eigentlich hatte ich an zwei von drei Tagen Regen erwartet, stattdessen war mehr als die Hälfte der Zeit strahlender Sonnenschein bei Temperaturen von 15 – 20 Grad. Nachts wurde es mit bis zu 5 Grad manchmal ziemlich frisch.
In der Stadt gibt es genügend Supermärkte um alle Vorräte zu erneuern. Ausrüstung und Angelzubehör kaufte ich bei MAC’s und CYS ebenfalls im Zentrum. Um den Hafen gibt es auf etwa einem knappen Kilometer alles was man braucht. Im Visitor’s Information Office gibt es viele Informationen für Urlauber, nicht weit entfernt ist auch die Jagd- und Fischereibehörde. Die besten Burger gibt es im Henry’s Restaurant direkt am Parkplatz beim Hafen.
Angellizenzen gibt es in jedem Supermarkt. Meine Charterfahrten habe ich mit Chazman Charters (Boot: „C-Devil“), Gunnar’s Charters („Seabreeze“), Chris Fiala („U-Rascal“) und Gary Salton („Silver Bullet“) unternommen. Ich kann alle vier Skipper uneingeschränkt empfehlen. Wie schon erwähnt, jeder hat seine eigenen Hot Spots und seine eigenen Angeltechniken, aber ich habe mit jedem mehr gefangen als ich mir hätte erträumen können. Man kann direkt über die Skipper buchen (Infobroschüren liegen am Flughafen, im Visitor’s Information Office und in Hotels aus) oder man geht in’s „Best Western“, einem gehobenen Restaurant und Hotel 100 Meter vom Hafen entfernt. In der Lobby ist die Kodiak Charterboat Association, die Ausfahrten vermittelt.
Glücklicherweise habe ich mit Anfang Juli die Zeit erwischt in der, außer dem Rotlachs, alle Lachsarten noch im Meer rauben, und ich konnte auch alle fangen. Zum August hin soll man im Meer fast nur noch Silvers fangen können, die sich für die Laichwanderung stärken. Das Fischen im Fluss auf Silvers muss traumhaft sein, wenn man ein Fan davon ist, Lachse die eigentlich nicht mehr fressen und auch nur noch sehr geringe Fluchtreflexe zeigen, auf Sicht im Fluss zu fangen. Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, jemals im Fluss auf Lachse zu angeln. Einen raubenden Lachs im Meer zu fangen ist was ganz anderes.
Die Natur ist dort drüben natürlich noch ziemlich intakt. Ich habe irgendwann aufgehört die Adler und Wale zu zählen die ich gesehen habe. Mit etwas Glück sieht man auch Seeotter. Obwohl ich mich praktisch die ganze Zeit im Bärengebiet aufgehalten habe (sogar bei den Campingplätzen schauen sie hin und wieder vorbei) konnte ich leider keinen sehen. Trotzdem hatte ich ständig mein Bärenspray griffbereit, eine Art ziemlich aggressives Pfefferspray das schon manchen Leuten den Hals gerettet hat. Dieses Spray ist auf der Insel erhältlich. Nur der schon erwähnte bärensichere und ziemlich geruchssicher Foodcontainer ist soweit ich weiß nicht auf Kodiak erhältlich. Wer zelten oder wandern will sollte sich so einen jedoch unbedingt vorher beschaffen, z.B. in Anchorage
Viele Tipps habe ich von einem Deutschen erhalten, der auf Kodiak lebt. Ohne Hans hätte ich mit Sicherheit viel weniger erlebt und es war toll, dass ich nicht ganz auf mich alleine gestellt war sondern immer jemanden hatte an den ich mich wenden konnte. Hans ist gerne bereit, Bärenspray oder den Foodcontainer (die beide verdammt teuer sind) an Urlauber auszuleihen. Schickt ihm einfach eine Mail an kayakhans@web.de. Gerade für Wanderer könnte ich mir niemanden vorstellen der bessere Tipps weitergeben kann.
Zusätzliche Informationen gibt es auch unter www.kodiak.org.