Der Lech bei der Staustufe 22
Der Lech bei den Staustufen 22 und 23 wird vom Fischereiverein Augsburg e.V. (Holzbachstraße 12 ½, 86152 Augsburg, Tel.: 0 80 21/3 33 62) bewirtschaftet.
Das Fischwasser erstreckt sich auf einer Länge von 5,5 km von Fluss-km 62,2 als obere Grenze bis hin zu Fluss-km 56,7 und liegt in der Nähe von Friedberg.
Erlaubt ist das Fischen mit zwei Handangeln, davon jedoch nur eine auf Raubfisch. Beim Spinnfischen ist keine zweite Rute erlaubt.
Die Tageskarte für dieses Gewässer kostet 12,- EUR zuzüglich 5,- EUR Pfand, das man natürlich bei Rückgabe der Karte wieder erhält.
Jegliches Angeln ist im Wehrbereich-Unterwasser der Staustufe 22 bis Fluss-km 60,2 vom 15.02. bis 15.06. verboten.
Als Fangbeschränkung pro Kalendertag wurden geregelt:
3 Salmoniden, davon jedoch nur ein Huchen, 3 Karpfen oder Schleien, 2 Hechte oder Zander - jedoch nur 4 der vorgenannten Fische insgesamt.
Schonzeiten und –maße wurden wie folgt geregelt:
Bachforelle 01.10.-28.02. 30 cm
Bachsaibling 01.10.-28.02. 30 cm
Regenbogenforelle 15.12.-15.04. 30 cm
Huchen 15.02.-15.06. 80 cm
Seeforelle 01.10.-15.04. 60 cm
Äsche 01.01.-30.04. 35 cm
Barbe 01.05.-15.06. 40 cm
Hecht 15.02.-30.04. 50 cm
Zander 15.03.-30.04. 50 cm
Aal - 40 cm
Karpfen - 35 cm
Schleie - 36 cm
Rutte 30 cm
Nase 01.03.-30.04. 30 cm
Rapfen - 40 cm
Wir haben zu viert dieses Gewässer einen Tag lang beangelt. Allerdings nur an der Staustufe 22, da dieser Bereich allein schon so großflächig ist.
David hat den ganzen Tag oberhalb des Wehres bei dieser Staustufe gefischt. Ganz in der Früh, er hatte noch nicht mal 10 Würfe, fing er einen 42er Hecht auf nen silbernen Spinner. Der ist wohl zum Rauben in Ufernähe gekommen, da es auf dieser Uferseite kaum Unterstände gibt. Angelstellen gibt es jede Menge, beidseitig etwa alle 30 Meter eine, diese sind auch frei zugänglich. Auf dem Deichweg kann man bequem an diese Stellen gelangen. Allerdings sind diese recht monoton - eine sieht aus wie die andere. Laut einem Angler hat dieser ein paar Tage vorher dort zwei "normal große" Karpfen gefangen; ihm zufolge bedeutet das Fänge so um die 45 cm.
In Richtung stromauf wird das Ufer dann immer bewachsener - man kann immer schwerer auswerfen. Dann fängt flussauf gesehen links richtiger Wald an, und man kommt gar nicht mehr ans Wasser. Schade eigentlich, denn dort wo es echt dichter wird und auch mal Bäume ins Wasser ragen, kommt man gar nicht mehr hin. 400 Meter oberhalb des Wehres im Staubereich haben Uwe und David ab 19.00 Uhr jeweils etwa 25 bis 30 Rotaugen gefangen, alle zwischen 24 und 31 cm. Gebissen haben diese auf Mais, Maden und Wurm in einer Entfernung von etwa 15 bis 30 Metern. Nach Einschätzung von David ist die beste Zeit, um an diesem Gewässer erfolgreich zu sein, der frühe Morgen und der Abend.
Dies ist auch Peters Meinung. Er hat den halben Tag oberhalb des Wehres im Staubereich mit Wurm, Mais, Teig und Boilies gefischt. Hier hat das Gewässer eher den Charakter eines Sees; auch kleinere Inseln sind dort vorhanden. Doch obwohl morgens überall Karpfen an der Oberfläche ihr Unwesen trieben und klatschten, konnte er nicht einen einzigen Biss verzeichnen – weder auf Schwimmbrot, noch mit Pose, noch auf Grund. Aber die Rotaugen waren gut unterwegs und so wurde es zumindest nicht langweilig. Die zweite Tageshälfte verbrachte Peter mit seiner Grundmontage unterhalb der Staustufe und fing auch prompt gleich beim ersten Wurf einen Aitel auf Wurm, gefolgt von Barschen zwischen 24 und 29 cm.
Tom hatte mehr Glück unterhalb des Wehres - er konnte eine Barbe und einen dicken Aitel in der Strömung fangen. Auskünften zufolge soll es kein großer Akt sein, an dieser Stelle schöne Barben zu fangen. Am selben Tag konnte auch ein anderer Angler eine solche auf die Schuppen legen – diese Barben waren aber beide nicht größer als 45 cm. Auch soll der Abschnitt unterhalb des Wehres im Winter ein exzellenter Platz für das Fischen auf Rutten sein. Dies wurde uns von mehreren Anglern so gesagt. Wir werden dies zu gegebener Zeit selbst noch eruieren.
Zu dieser Stelle unterhalb des Wehres ist zu sagen, dass es manchmal schwer ist, Angelstellen zu erreichen, da man dazu steile Steinpackungen hinunter klettern muss. Dies könnte nicht nur bei Tageslicht gefährlich sein, da es sich um große Brocken handelt und man wirklich trittsicher sein sollte. Zwar gehen zu beiden Seiten des Wehrbereiches auch Wege ans Wasser, aber dort ist man dann schon fast wieder zu weit vom Wehr selbst entfernt oder diese Stellen sind schon besetzt.
Uwe war den halben Tag spinnfischenderweise unterwegs. Aber er hatte keinen Biss. Dagegen konnte er nachmittags und abends dann oberhalb des Wehres der Staustufe 22 ne Menge Rotaugen fangen.
Unter dem Strich sind wir überzeugt davon, dass dieses Gewässer schöne Räuber und auch dicke Karpfen beheimatet. Allerdings waren alle bis auf Tom an diesem Tag etwas enttäuscht, dass nicht wirklich was ging. Peter freute sich eigentlich auch nur über die Ruhe, die Sonne und den 29er Barsch, da dieser ihn beim Milchner-Contest weiterbrachte. Ansonsten hatten wir uns mehr erwartet. Gut, wenn jetzt ein Angler heiß ist auf Rotaugen und Brachsen, dann ist dieses Gewässer für ihn vermutlich das Richtige. Wir Milchner hätten nur gern was Dickes gedrillt, aber dies blieb uns an diesem Tag versagt. Vielleicht lag es aber auch nur an der Tatsache, dass wir -außer Toms 53er Aitel- nichts Nennenswertes fingen, dass kurze Zeit vorher das arge Hochwasser den Fischen womöglich zugesetzt hat. Denn bei der Menge Angler, die wir an diesem Tag sahen, lag es vermutlich nicht daran, dass zu wenig angefüttert war. Auch sollte bei der Größe des Gewässers von einem guten Fischbestand ausgegangen werden, zumal Peter ja auch einige Karpfen sich in der Morgensonne wälzen sah und David einen spannenden Bericht am Abend von etwas parat hatte, das raubte. Hecht? Rapfen? Wir werden es wohl nie erfahren.
An sich ist es aber ein schöner, äußerst vielseitiger Lech-Abschnitt mit stehendem bis hin zu stark strömendem Wässer. Man kann gemütlich auf seinem Hocker sitzen und wie an einem See angeln. Es war schon eine mächtig angestaute Wassermasse… Man kann aber auch mit starkem Gerät direkt unterhalb der Wehre in mächtiger Strömung angeln – oder aber auch weiter unten am Lech als Fluss an sich.
Für jeden von uns war zumindest was dabei. Und so freuten wir uns auch über verschiedenste Enten- und Gänsearten, über Reiher und Schwäne. Nur nicht über die Kormoranpopulation… Auch konnte man Eisvögel beim Fischen beobachten. Jedes Mal wieder eine tolle Sache.